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Zwischen Kant und Konfuzius - Interkulturelles
Management im Chinageschäft ein Muss!

Von Manuel Vermeer
Übersicht

Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht in Shanghai. Nach Besichtigung des Jade-Buddha-Tempels und des Yu-Gartens blieb vor allem das Staunen angesichts der Skyline Pudongs, der vielen Menschen und der Geschäftstüchtigkeit derselben. Die chinesische Seite hatte wie immer freundlich empfangen, ein Bankett ausgerichtet, den Dolmetscher gestellt. Der war zwar nur in Goethe und Hegel ausgebildet, nicht in Kraftfahrzeugtechnik, aber die Techniker kamen aufgrund der Blaupausen trotzdem miteinander klar, und lachend hatte man ein letztes ?gan bei? (?Zum Wohl!?) gerufen, bevor man wieder nach Hause geflogen war. Und jetzt das: seit Wochen keine Nachricht, nicht einmal ein Fax. Eigene Briefe wurden nicht beantwortet, ein wichtiger Termin für eine Messe war bereits gefährdet. Der deutsche Exportleiter war ratlos.

Ob kulturspezifisch vorbereitende Seminare wirklich helfen, war lange Zeit in Managerkreisen umstritten. Von vielen wurden sie als Zeitverschwendung und Geldmacherei abgetan. Learning by doing sei die einzige Möglichkeit, wirklich etwas über andere Menschen zu erfahren. Zunehmend erkennen jedoch europäische und amerikanische Firmen, daß gerade vor einem Chinaengagement eine gründliche Beschäftigung mit den Problemen vor Ort für die betroffenen Mitarbeiter eine unverzichtbare Ausgangsbasis darstellt. Der (nicht einmal immer) übliche look-and-see-Trip reicht bei weitem nicht aus. So gewinnt einerseits die Einstellung von Bewerbern mit landeskundlichen und zunehmend auch sprachlichen Kenntnissen an Bedeutung, andererseits wird verstärkt darüber nachgedacht, wie eine konstruktive Schulung der eigenen Mitarbeiter aussehen sollte.

Das Grundwissen, das man als Mitteleuropäer über benachbarte Länder hat, fehlt für China fast völlig. Die Amerikaner landen auf Hainan (immerhin so groß wie Taiwan oder auch Baden-Württemberg), aber niemand weiss wo es liegt. Shanghai kennt jeder, aber wieviele sogar der hier wohnenden Expats waren schon einmal in den kleinen Hinterhöfen, die es glücklicherweise noch immer gibt? Die Nanjing-Road ist nicht Shanghai, und Shanghai ist nicht China. Wer kennt die Regionen, in denen der Bauer sich selbst vor den Pflug spannt, weil er sich kein Zugtier leisten kann? Welcher deutsche Verhandlungsführer weiss, welche Auswirkungen der Staudammbau in Zentralchina auf potentielle Standorte zukünftiger Joint-Ventures haben wird?


 
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thomas kempa
25-mai-04
Der Text ist tendenziell eine Mogelpackung. Der Titel "Kant und Konfuzius" hat wirklich nichts mit dem Inhalt zu tun. Vielmehr hätte sich der gute alte Konfuzius sicherlich beschwert, so an den Haaren in eine Werbung für interkulturelle Trainings hineingezogen worden zu sein. Gottlob ruht er nun schon lange in Frieden, und der Missbrauch seiner Person hat nicht erst an diesem Tage begonnen.

Allerdings hat Herr Vermeer in einer Hinsicht definitiv Recht: China mit seinen unzähligen Menschen und Facetten ist in der Tat sehr schwer oder auch gar nicht zu durchschauen - öfter habe ich den Verdacht, auch für viele Chinesen nicht. Inwiefern da interkulturelle Trainings helfen, ist jedoch nur schwer nachvollziehbar und wird von vielen Expats in Zweifel gezogen.

Gruß

Thomas Kempa
 
 
unbenannt
23-mär-02
Der Grossteil der deutschen Investition wurde Anfang der 90er Jahre getaetigt. Nach ueber 10 Jahren ist es immer noch komisch anzusehen, wie diletantisch sich deutsche Manager in Deutschland (mit Chinaverantwortung) und China benehmen.
Fast jedes Unternehmen hat sein LEHRGELD aufgrund von Fehlentscheidungen in China bezahlt. Das komische ist, das all diese Fehlentscheidungen von den "grossen" Managern mit langjaehriger Berufserfahrung gemacht wurden. An dieser Situation hat sich jedoch nur wenig geaendert.

Die deutsche und die chinesische Kultur haben viel gutes fuer die Menschheit hervorgebracht. Jedoch muss man sich eingestehen, das es nur wenig Parallen gibt. Der Deutsche denkt einfach anders, auch wenn man die gleichen Ziele (Geld verdienen) verfolgt. Aus meiner Erfahrung her, haben beispielsweise dagegen Italiener mit Ihrer Kultur und ihrer Mentalitaet einfach das besser Verstaendnis fuer dieses Land.

Was ich damit sagen moechte ist, das der Deutsche, wenn er in diesem Land Erfolg haben moechte, sein deutsches Denken bei Seite schieben und sich "loecker" mach muss. Vielen China unerfahrernen Mangern wird der Inhalt dieses Satez verborgen bleiben, eben weil der deutsch denkt!!!
 
 
Wilfried Scholz
02-jul-01
Sehr deutlich, Herr Vermeer, eloquent und überzeugend. Ich hatte Gelegenheit, Ihren China-Tag in Frankfurt zu besuchen; ich selbst arbeite daran, in meinen Kommunikationstrainings eine interkulturelle Sicht zu transportieren.
Zur Zeit vermute ich, daß die Zahl der interkulturellen Seminare in China weitaus größer ist als die in Deutschland. Es möge sich bitte kein Manager bei mir beschweren, wenn ihm seine chinesischen Verhandlungspartner in den nächsten fünf Jahren den Schneid abkaufen.
China hat in der Kulturrevolution vieles verloren - nun macht es Boden gut. Ich denke, das macht auch Hoffnung für das alte Europa.

Wilfried Scholz
 
 
Wei Kelly
25-mai-01
Dear Sir,
my name is Wei Liu Kelly. Recently I settled down in Germany again. I am Chinese, studied BWL in GErmany, after that I worked in Singapore with a German Company for 2 years.
I am going to contribute some Asia-Europe business or kultural activites with the advantage of my professional skills, languages, kultur understanding. Based in Germany.
After reading your aticle, I do agree and respect your prespectives on this topic.
I am living in Karlsruhe right now, just left Singapore several weeks ago.
There are some ideas in my mind, which I would like to discuss or share with you personally, in case you are also interested in.
you can reach me at the No.: 0162 7066604 or per-mail.

Looking forward to your response.

Best regards,
Wei Kelly
 
 
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